Wo die wilden Kinder wohnen
Trotzanfälle, auch als Tantrums bekannt, gehören zu den Herausforderungen, denen wir uns im Umgang mit kleinen Kindern oft gegenübersehen. Diese emotionalen Ausbrüche sind Teil eines wichtigen Entwicklungsprozesses und bieten die Möglichkeit für Eltern und Babysitter, die Kleinen besser zu verstehen und ihnen beim Umgang mit ihren Gefühlen zu helfen. Wir geben Euch ein 7 Tipps, wie ihr diese Anfälle gemeinsam meistern könnt.
1. Verständnis für die Ursachen: Trotzanfälle haben oft ganz konkrete Ursachen. Es kann Frust über mangelnde Kommunikationsfähigkeiten, Überforderung, Hunger, Müdigkeit oder das Bedürfnis nach Autonomie sein. Versuche, die Welt aus der Perspektive des Kindes zu sehen, um die Gründe für den Ausbruch besser zu verstehen.
2. Frühzeitig Emotionen ansprechen: Versucht gemeinsam Gefühle zu identifizieren und auszudrücken. Je besser das Kind seine Emotionen verbal ausdrücken kann, desto weniger wahrscheinlich sind heftige Trotzanfälle. Frag regelmäßig nach, ob es Durst oder Hunger hat bzw. biete dem Kind einen Snack oder sein Trinkfläschchen an - Die meisten Wutanfälle entstehen, weil die Grundbedürfnisse wegen fehlender Kommunikation nicht erfüllt werden.
3. Ablenkung und Alternativen bieten: In Momenten der Frustration kann eine sanfte Ablenkung oft Wunder wirken. Biete alternative Aktivitäten oder Spielzeug an, um das Interesse des Kindes zu wecken und es von der Ursache des Anfalls abzulenken. Schlechte Idee: Netflix zum Runterkommen. “Paw Patrol” wirkt vielleicht wie eine schnelle Abhilfe, endet aber oft in einem neuen und heftigeren Wutausbruch, wenn es dann an der Zeit ist, dem Serienspaß ein Ende zu bereiten.
4. Ruhe bewahren: Trotzanfälle können stressig für Eltern und Babysitter sein, das wichtigste ist: Bleib ruhig! Du solltest nicht wütend werden, sondern ruhig und geduldig sprechen und schnellstens versuchen, eine Ablenkung zu finden.
5. Der erste Schritt in die Selbstständigkeit: Kleine Kinder sehnen sich nach Autonomie. Gebt dem Kind die Möglichkeit, zwischen zwei akzeptablen Optionen zu wählen. Dies gibt ihm das Gefühl von Kontrolle und reduziert das Potenzial für Machtkämpfe. Ein Tipp für alle Babysitter: Fragt die Eltern, ob es “neue Regeln” in den Routinen gibt. Darf der Apfel vielleicht nur halbiert und nicht geviertelt werden? Oder muss der Toast eine bestimmte Form haben, bevor er serviert wird?
6. Physische Bedürfnisse überprüfen: Nicht nur wir sind hangry oder müde! Oft können Trotzanfälle auf körperliche Bedürfnisse zurückzuführen sein, wie Hunger oder Müdigkeit. Stellt sicher, dass das Kind ausreichend geschlafen hat und genug gegessen hat, um die Wahrscheinlichkeit von Ausbrüchen zu minimieren. Fragt vorher die Eltern, wie die Ess- und Schlafgewohnheiten der Kids sind, damit ihr einen ungefähren Leitfaden habt.
7. Nach dem Anfall: Liebevoll kommunizieren: Nach einem Trotzanfall ist es wichtig, mit dem Kind zu sprechen. Nutze die Gelegenheit, um Zuneigung zu zeigen und über das Geschehene zu sprechen. Dies stärkt die emotionale Bindung und unterstützt das Kind bei der Entwicklung von Selbstkontrolle.